| Liebes Reisetagebuch |
|
Montag, 16. November 2009
A Sailor's Life
ontourage, 04:39h
Oben wird gleich das schiffsinterne Spielcasino eroeffnet, alle Mann an Deck, rauchen, trinken, Karten und Mahjongg spielen, ich streite mich kurz mit der Reiseleiterin darum, ob jetzt alles inklusive ist oder nicht - bis auf den Zugang zum Deck ja, ich werde nie erfahren, ob es dank meines Protestes oder ohnehin so war - wie auch immer, Leinen los, und ab dafuer!
Huang He ist der gelbe Fluss - der Yangtze dann wohl der braune... jedenfalls der Farbe nach zu urteilen... Aber macht nichts, wir sind unterwegs zu den Three Gorges, den drei Schluchten, und dort wird der Fluss enger und tatsaechlich zu einem traumhaften gruenem Blau... um sechs Uhr morgens fahren wir durch die erste, also schnell aus den Federn geschwungen. Vor dem Staudamm, als die Schluchten noch tiefer waren, muss der Anblick wahrscheinlich noch spektakulaerer gewesen sein, aber nichtsdestotrotz - wunderschoen! Von dort aus machen wir einen Ausflug zu den drei kleinen Schluchten, der hilfreiche Xu erklaert mir auf Englisch, dass wir nun an einigen Hoellen vorbeifahren - der chinesischen Mythologie nach verbergen sich in den dunklen Hoehlen der Schluchten naemlich die boesen Geister in diesen Hoellenloechern. (In diesem Sinne besuchen wir auch speater die martialische Ghost City, Fengdu). Aber ich muss sagen, der Ausblick aus den Hoellen ist nicht schlecht, scharfkantige bizarre Felsformationen und etwas weiter Reisfelder, kleine Haeuschen malerisch auf die Huegel drapiert... Unsere interne kleine Reisegruppe besteht aus Xu und seinen zwei Onkeln, die ihn auf die Reise eingeladen haben (bzw. der eine ist wirklich der Bruder seiner Mutter, der andere dessen Freund, aber man redet in China oft aeltere Bekannte mit Onkel an), zwei Englaenderinnen in meinem Alter, ein Deutscher in den Vierzigern und ich. Der Deutsche ist zwar weder von der Noergelsorte (so und so viel bezahlt, blablabla, wo bleibt das Schnitzel) noch von der ekstatischen Sorte (Oh, das war sooo unglaublich, muesst ihr unbedingt mal machen, wie, ihr Hinterwaeldler habt noch nie davon gehoert). Doch obwohl er nett ist und es gut meint, nervt er mich leider (Beim zweiten Mal Tee holen hast du aber laenger gebraucht - isst du heute mal chinesisches Fruehstueck - isst du heute westliches Fruehstueck - warum machst du das und das?) - Big German is watching you! Das ist jedenfalls eine Abhandlung ueber das Vergnuegen, alleine zu reisen, wert. Aber trotzdem, wir haben in unserer Gruppe eine gute Zeit - am Ende laden uns die Chinesen zum Essen ein - wir tischen Alkohol dazu auf, und die letzte Nacht feiern wir alle zusammen in der gesamten Reisegruppe auf dem Oberdeck, begeistert machen sie Stuehle fuer uns frei, versorgen uns mit Obst und Trockenfisch, wir spielen Mundharmonika und verstaendigen uns mehr oder weniger erfolgreich mit Handzeichen. Am Ende erwartet uns der Hafen von Chongqing, denn auch alles Gute hat einmal ein Ende... ... comment |
Online seit 5960 Tagen
Letzte Aktualisierung: 2009.11.16, 04:54 status
Menu
Suche
Kalender
Letzte Aktualisierungen
Hot stuff, baby, tonight!
Nach der Ankunft widme ich mich erstmal hausfraulichen... by ontourage (2009.11.16, 04:54) A Sailor's Life
Oben wird gleich das schiffsinterne Spielcasino eroeffnet,... by ontourage (2009.11.16, 04:39) Sehen verboten!
Am vierten Tag ist die verbotene Stadt waehrend der... by ontourage (2009.10.17, 15:45) If your life is a river...
Alles ist wahr. Ich sitze also in einem Bus, der mich... by ontourage (2009.10.17, 15:42) Zwischenstationen
Jede Reise hat ihre Ziele. Aber auf dem Weg zu den... by ontourage (2009.10.12, 17:54) |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||