| Liebes Reisetagebuch |
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Samstag, 19. September 2009
Was lange waehrt...
ontourage, 10:27h
Am vorletzten Tag in Beijing habe ich es endlich geschafft: Ich betrete die Verbotene Stadt! Ich muss allerdings zugeben, dass es keine Liebe auf den ersten Blick ist, denn der Aufbau gleicht russischen Puppen. Ich eile treppauf, treppab zu verschiedenen aufeinanderfolgenden Raeumen: "Das war frueher mal das Empfangszimmer, dann das Buero, dann das Schlafzimmer, die Banketthalle..." In jeder Halle steht irgendein Thron, die Leute glucken davor und fotografieren... im Plan steht, dass sich die Kaiser eher in den seitlich gelegenen, privaten Gemaechern aufgehalten haben, weniger in dem reprasentativen Teil. Kann ich gut verstehen, von dem bin ich naemlich auch wenig erbaut! Tatsaechlich bin ich irgendwann ermuedet und verlasse die Stadt fuer heute (Fortsetzung folgt!), um mir noch Kunstgalerien anzusehen und dann abends in die Peking-Oper zu gehen!
Leider gibt es an dem Abend keine Vorstellung als ganzes Stueck, sondern "nur" das Touristen-Medley. Allerdings bieten sie einem dafuer Einblicke, die man sonst nicht hat: Man kann sehen, wie sich die Schauspieler vor der Vorstellung schminken - mit genau gefuehrten Pinselstrichen malen sie eigenhaendig vor dem Spiegel ihre kunstfertigen Masken, nur wenige Meter entfernt, und zucken ob zahlreicher Kamerablitze nicht mal mit der Wimper, wodurch sie bereits eine erste Kostprobe ihrer Koerperbeherrschung geben. Vor der Vorstellung erleben wir die Musiker auf der Buehne - auch ein seltener Anblick, da sie im Gegensatz zur westlichen Oper nicht in einem Orchestergraben einzusehen sind, sondern fuer das Publikum unsichtbar auf der Seitenbuehne spielen. Nach einer kurzen Darbietung ziehen sie sich auf selbige zurueck, und wir beobachten zwei Kurzstuecke - mit englischer Uebertitelung. Hauptattraktion ist hierbei weniger die Handlung oder Gesang, als Situationskomik und unglaublich praezise aufeinander abgestimmte akrobatische Leistungen. Obwohl ich mir ein ganzes Stueck oder eine durchgaengige Geschichte gewuenscht habe, bin ich davon dennoch sehr beeindruckt, insbesondere von dem weiblichen Darsteller (ein Mann in einer Frauenrolle), der seine krassen Kampfeinlagen mit deutlich femininem Gestus unterstreicht. Aber von wegen "You fight like a girl", eleganter und schwungvoller kann man nicht gegen eine Horde Gegner antreten. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2009.11.16, 04:54 status
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