| Liebes Reisetagebuch |
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Donnerstag, 10. September 2009
Kunst zu sehen, Kunst zu essen
ontourage, 10:20h
Am zweiten Tag in Peking besichtige ich gemeinsam mit Johan den hiesigen Kunstdistrikt 798. Allerdings finde ich das meiste wenig bemerkenswert - schoen sind die Skulpturen eines massiven untersetzten Mannes mit weichen Formen, eine begehbare Schulklasse mit lebensgrossen Puppen, eine Arbeiterbettstatt, die wirkt, als waere hier eben noch geschlafen worden. Da das Areal ziemlich gross ist, verbringen wir fast den ganzen Tag dort, um dann weiter zum nahe gelegenem Caochingdi-Distrikt zu gehen. Ein paar Galerien sind dorthin umgezogen - auf der Suche nach "White Space" bahnen wir uns auf schmalem Wege durch enge chinesische Gassen, zwischen Pfuetzen, Fahrraedern, Lastkarren, wuselnden Einheimischen, Staenden mit Essen, Feuerrauch und einem kleinen Markt, durch das laute Lachen, Klatschen, Handeln und die neugierig-belustigten Blicke hindurch.
Die Galerie ist leer, weil sie die naechste Ausstellung vorbereiten. Also ziehen wir weiter nach Hou Hai, einem See im Herzen Pekings, eine sehr beliebte Essens- und Ausgehmeile. Dort finden wir ein Restaurant der Kette Quan Ju De, bestehend seit 1864, wie mir die Kellnerin stolz auf ihrem Etikett zeigt, und beruehmt fuer seine Peking-Ente. Da der grosse Raum, in dem auch eine Show mit Singen und Akrobatik gezeigt wird, voll ist und wir sehr hungrig, werden wir in ein kleines Separee mit nur drei Tischen gefuehrt. Dort demonstriert die Kellnerin uns die Kunst des Essens: Zur Peking-Ente gehoeren hauchduenne Teigfladen, suesslich-dicke braune Sosse, Schalotten und Gurken in Streifen. Man tunkt die Entenscheiben in die Sosse, legt sie auf den Fladen, daneben die Schalotten- und Gurkenstreifen und wickelt das Ganze dann ein. Fertig ist das Enten-Wrap. So, und jetzt das Ganze noch mit Staebchen! Kein Problem... Nachdem wir uns eine Weile damit beschaeftigt haben, sehen wir irgendwann, dass die chinesische Delegation am Nebentisch zwar die Einlage mit Staebchen auf den Fladen legt, diesen aber in der Hand haelt und auch damit einwickelt! Dabei haben wir uns trotz unseres Hungers solche Muehe gegeben, den Fladen auf den Teller auszubreiten, die Sachen fein saeuberlich anzuordnen und auch noch einzuwickeln... Auf dem Weg nach Hause sehen wir auf dem Platz vor dem See mehrere chinesische Tanzpaare, meist etwas aelter, die zu Musik aus dem Lautsprecher sanft und zaertlich ihre Runden vor romantischer Kulisse drehen. ... comment |
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Letzte Aktualisierung: 2009.11.16, 04:54 status
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